30 Jahre als Profi am Werk

Mein ganz persönliches Resümee

Wowowow – 30 Jahre Berufserfahrung! Das macht alt…. und andererseits:  Nach 10 Jahren als selbständige Unternehmerin bin ich gerade dem Startup Feeling entwachsen.

Arbeitssystemgestaltung, Qualitätsmanagement und Qualifikationsforschung, diese drei Themen umreißen meine ersten Berufsjahre am Institut für Arbeitswissenschaft und Management-Beratung.

Der erste Chef ist immer der beste Chef ­– das melden viele Menschen zurück, wenn ich sie nach der besten Zusammenarbeit ihres Berufslebens frage. Mein erster Chef, der beste Chef von allen, war gar nicht mein Chef, sondern wissenschaftlicher Mitarbeiter, genau wie ich. Nach meinem Start als Praktikantin war ich durch ihn geprägt. Kooperative Führung, offenes und kritisches Denken, ermutigen und ermächtigen, das waren seine Stärken und haben die Messlatte für Führung hoch gelegt. Ich habe sehr viel gearbeitet, hatte Spaß und war von meinem Chef begeistert. Und ich habe die wohltuende, aber auch begrenzende Form der „Pufferfunktion“ von Führung erfahren.

Mir war bereits zu Beginn klar: Geführt werden ist meine Sache nicht.

Eine weitere Erkenntnis stellte sich schnell ein: Das Studium reicht nicht für das praktische Berufshandeln aus. In den ersten zehn Berufsjahren habe ich zwei große Weiterbildungen absolviert:  Eine gruppendynamische Fortbildung legte die Basis für meine Trainer- und Teamentwicklungskompetenz. Die Ausbildung in systemischem Coaching und Supervision eröffnete mir die Welt des Business Coachings.

Heute, in meiner beruflichen Selbständigkeit, werden die Wurzeln meines Berufsstands, wie sie im Studium gelegt wurden, wieder viel wichtiger. Ich werde als Expertin für psychologisch anspruchsvolle Konstellationen angefragt. 

Willkommen im richtigen Leben: Ich war fasziniert von einem Global Player und schockiert von den internen Schattenseiten. Konkurrenzdenken, Lethargie, autoritäre Führung, Machtkämpfe, Denkverbote?! Exzellente Instrumente, Prozesse und Vorgehensweisen wurden von den Kolleg*innen nur müde als „die nächste Sau, die durchs Dorf getrieben wird“ belächelt. Ich erfuhr, wie sich Change Management anfühlt, wenn man die Betroffene ist.

Inhaltlich habe ich sehr viel gelernt und habe mir den „Stallgeruch“ erworben, den meine Kund*innen heute noch schätzen: Ich weiß, wie es drinnen zugeht.

Es waren sehr arbeitsintensive Jahre, in denen ich Personalmanagement von der Pike auf und „on the job“ lernte. Vor Gründung meines Unternehmens kehrte ich zu meinem beruflichen Kern zurück: Talent Management und Potenzialdiagnostik. Das waren inspirierende Jahre, die mich mit dem Corporate Spirit versöhnten. Ich erfuhr die Energie guter und bereits völlig virtueller Zusammenarbeit in einem globalen Team von Professionals unter wertschätzender Führung.

Design.Your.Future – nach 20 Jahren des Angestellten-Daseins wurde ich endlich meine eigene Chefin. Die gesamte Bandbreite meiner beruflichen Fähigkeiten anbieten, wie wunderbar ich das bis heute finde! (Wenn da nicht die Marketing-Experten wären mit ihren Rufen: „Spitzer, stell Dich spitzer auf! Nische!  Positionierung!“).

Mein Portfolio für Unternehmen umfasst psychologische Unterstützungsleistungen in Diagnostik, Training, Teamentwicklung und Business Coaching, um die Zukunft von Unternehmen menschengerecht zu gestalten. Ganz aktuell habe ich die Angebote, die sich an angestellte Fach- und Führungskräfte richten,  als Privatkundenangebote hervorgehoben. In Zeiten des tiefgreifenden Umbruchs ist externe Unterstützung zum Sondieren der nächsten Schritte so wichtig.

Meine Persönlichkeit ist speziell und bestens ausgestattet für die Workshop-Moderation in Gruppen und Teams rund um unternehmerische Themen. Entscheider*innen schätzen mein offenes, direktes und vielschichtiges Urteil.

So darf das weitergehen.

Neben den prägenden beruflichen Erfahrungen bin ich besonders für die guten Erinnerungen an Führungskräfte und Professionals dankbar, die ich begleiten durfte.

Aus Weggefährten, die in intensiven Begegnungen an verschiedenen Stellen meinen Weg gekreuzt haben, wurde ein tragfähiges berufliches Netzwerk, das sich kontinuierlich erweitert.

Die Quellen tragfähiger Netzwerkbeziehungen waren und sind weiterhin:  

• Anspruchsvolle Projekte, bei denen wir uns aufeinander verlassen können
• Schwere Entscheidungen und innerbetriebliche Konflikte, für die wir einander Sparringspartner auf Augenhöhe sind
• Intensive Fortbildungen, bei denen festsitzende Einstellungen in Bewegung geraten und sich nach eingehender Reflexion verändern
• Kollegialer und unternehmerischer Austausch in selbst gesteuerten und unternehmensübergreifenden Communities, Berufs-, Fach- und Branchenverbänden.

Danke Ihr Alle, dass Ihr für mich da seid - ich bin es auch für Euch! 

Ich setze mich weiter für die Selbstbestimmung des arbeitenden Menschen ein und unterstütze Organisationen, Führungskräfte und Professionals dabei, die Rahmenbedingungen menschengerecht zu gestalten. Zielkonflikte zwischen individuellen und unternehmerischen Vorstellungen werden auf Augenhöhe verhandelt. Mit dem Mindset des Humanismus und des kritischen Denkens sind wir auch für den nächsten Technologietrend NACH der Digitalisierung bestens gerüstet.

Ich freue mich, auf das was da noch kommt! (lotte&maxgiesinger, 2019)