BDP ehrt Lea Dohm - Psychologists for future

Der Bundesverband deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. verleiht die goldene Ehrennadel an

Lea Dohm, Mitgründerin der Psychologists for Future.

Ja, wir werden an der individuellen Klimaresilienz und an der Resilienz unserer Schutzsysteme arbeiten müssen, denn die Klimakrise beeinträchtigt schon heute und in Zukunft noch sehr viel stärker unser körperliches und mentales Wohlbefinden. Experten sind sich einig, dass wir mit massiven gesundheitlichen Auswirkungen zu kämpfen haben werden.

Aber, so sagt Lea Dohm in ihrer Dankesrede, sie sei nicht bereit, an Manualen für die Behandlung von Angststörungen aufgrund von Klimafolgen zu arbeiten, solange nicht mit noch größerer Anstrengung an den Verhältnissen gearbeitet werde. Also die Ursachen bekämpfen und aktiven und wirksamen Klimaschutz betreiben.

Danke, Lea Dohm und Psychologists for future für Ihre Initiative. Mittlerweile sind 1200 Psycholog*innen in einem interdisziplinären und ehrenamtlichen Netzwerk aktiv. 

Falls Sie noch nicht wissen, wo Sie Ihre Weihnachtsspende platzieren, hier ist meine Idee - unterstützen Sie die psychologistsforfuture!

Liebe Psycholog*innen, werden Sie Teil der Bewegung! Wir werden gebraucht, um an der sozial-ökologischen Transformation aktiv mitzuwirken. Und wir haben das Fachwissen, in anderen Disziplinen und in unseren täglichen Arbeits- und Lebenszusammenhängen zu unterstützen und Einfluß zu nehmen!

Und an alle Nicht-Psycholog*innen: Jede und Jeder beginnt mit der Veränderung für eine ressourcenschonende Lebensweise bitte persönlich, individuell und sofort. Wir brauchen nicht Warten auf Andere, Führer*innen und Politiker, die uns sagen, wie es geht.

Seien wir ehrlich zu uns: Wir beeinflussen und gestalten unsere Umwelt in unseren Arbeits- und Lebenszusammenhängen. Wir können mehr tun als bisher. Lesenswert die Veröffentlichungen von psychologistsforfuture, z.B.

https://www.psychologistsforfuture.org/bewusstsein-klimakrise/

https://www.psychologistsforfuture.org/psychische-prozesse-klimakrise/

Wer fühlt sich nicht bei einer oder mehrerer der folgenden kognitiven Verzerrungen ertappt (von mir liebevoll – "sich die Dinge schönreden" genannt):

• Optimistische Verzerrung: „Es wird schon gut gehen“
• Bestätigungsfehler: Wir suchen Informationen, die unsere Einstellungen bestätigen.
• Kleine Aktion- Verzerrung: Schon kleine Handlungen reichen, um das Gefühl zu verbesserun, reichen aber faktisch nicht aus.
• Gegenwarts-Verzerrung: Die Gegenwart wird stärker als die Zukunft gewichtet.

Quelle: Dipl.-Psych. Julia Scharnhorst, Sektionsvorstand Gesundheits- und Klimapsychologie im BDP, Impuls während Sektions-Mitgliederversammlung am 26.11.2022

Danke, Lea Dohm, dass Sie vorangehen! Ich bin zugleich pessimistisch und optimistisch, dass die Menschheit die Anpassungsleistung schaffen kann.

Pessimistisch, weil Menschen in der Lage sind, notwendige Veränderungen bis zum maximalen Leidensdruck ( und darüber hinaus) zu verdrängen, und  Mächtige (und alle anderen Menschen ebenso) eher ungern vom vorgeblich erreichten Besitzstand zurückgehen (Stichwort „verzichten“).

Optimistisch, weil es eine Unmenge von Ideen und Technologien gibt, die bei Umsetzung die Klimakrise bewältigen helfen. Und weil es Menschen wie Lea Dohm gibt!

Herzlichen Glückwunsch, psychologistsforfuture und BDP für diese Entscheidung!